Dr. Christine Busch
16. Januar 2019
Foto: SGA
Das Thema Arbeit und Gesundheit hat in den Arbeitswissenschaften, wie der Arbeits- und Organisationspsychologie eine lange Tradition. Gesundheit wurde dabei zunächst fast ausschließlich negativ – als Abwesenheit von Krankheit – umschrieben. Es war durchgängig die Rede von Stress, gesundheitlichen Belastungen, Gesundheitsbeeinträchtigungen und Krankheiten. Das Wissen um krankmachende Bedingungen der Arbeit im Sinne der pathogenetischen Tradition der Belastungsforschung ist umfassend. Dies hat sich auch im gesetzlich geregelten Arbeitsschutz niedergeschlagen. Seit 2013 verpflichtet die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen Arbeitgeber die für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen zu ermitteln und diese mit geeigneten Maßnahmen abzuwenden (§ 5 ArbSchG Abs. 3). Inzwischen hat sich jedoch wissenschaftlich ein positives Gesundheitsverständnis und eine starke Ressourcenorientierung etabliert. Wahrnehmungsprozesse und Bewältigungsstrategien werden einbezogen, Austauschprozesse zwischen der Person und der Umwelt werden mitverantwortlich für die Erhaltung von Gesundheit betrachtet. Gesundheit wird als Handlungsfähigkeit definiert. Positive Emotionen sind Kern subjektiven Wohlbefindens. Die Ressourcenorientierung zeigt sich auch in Interventionen für gesunde Arbeitsorganisationen. Aktuelle ressourcenorientierte Interventionen für „Healthy Organizations“ werden beispielhaft vorgestellt.
Die Folien zum Vortrag gibt es hier als PDF-Download.