Prof. Dr. Jörg Felfe
30. Januar 2019
Foto: SGA
Die krankheitsbedingten Kosten sind immens. Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen haben wir einen permanenten Anstieg zu verzeichnen.
Der Einfluss von Führungskräften wird häufig unterschätzt, aber:
- Sind sie selbst gesundheitlich beeinträchtigt, wirkt sich das meist negativ auf die Mitarbeitenden aus.
- Die direkte Kommunikation und der Kontakt können durch Wertschätzung und Unterstützung geprägt sein. Häufig genug ist das Führungsverhalten selbst aber ein Stressfaktor.
- Von Führungskräften hängt es ab, inwieweit Belastungen am Arbeitsplatz und in der Organisation abgebaut und Ressourcen gefördert werden.
- Nicht zuletzt üben Führungskräfte durch ihr eigenes Gesundheitsverhalten eine erhebliche Vorbildwirkung aus. Damit beginnt gesundheitsförderliche Führung (StaffCare) bereits beim Umgang der Führungskräfte mit der eigenen Gesundheit (SelfCare).
Woran können Führungskräfte erkennen, ob und in welchem Maße Sie gesund führen? Ein systematisiertes Feedback ermöglicht das Instrument HoL (Health oriented Leadership). Dieses erfasst mittels Selbst- und Fremdeinschätzung unterschiedliche Merkmale gesundheitsförderlicher Führung. Unter Einbeziehung der Mitarbeiter werden im HOL-Prozess anschließend Handlungsempfehlungen zur Förderung eines gesundheitsförderlichen Führungsverhaltens entwickelt.
Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung handelt es sich um eine gemeinsame Aufgabe, die als Verhaltensprävention beim individuellen Verhalten und als Verhältnisprävention bei den Rahmenbedingungen ansetzt. Hier kommt es darauf an, die richtige Balance zu finden: Verantwortungslosigkeit, Gleichgültigkeit oder Fahrlässigkeit gegenüber der physischen und psychischen Gesundheit sind genauso unangemessen, wie eine durch übertriebene, bevormundende Fürsorge, die jegliche Eigenverantwortung und Eigeninitiative erstickt.
Die Folien zum Vortrag gibt es hier als PDF-Download.