Industrielle Beziehungen Jg. 27, Nr. 2Sonderheft: Plattformökonomie und ArbeitsbeziehungenDigitalisierung zwischen imaginierter Zukunft und empirischer Gegenwart herausgegeben von Stefan Kirchner und Wenzel Matiaske
23. April 2020
Foto: Kimberly Farmer @ unsplash
Verbundmitglieder Stefan Kirchner und Wenzel Matiaske geben zusammen zwei Sonderhefte der Zeitschrift Industrielle Beziehungen heraus. Nun erscheint das zweite.
Unter dem Begriff der Plattformökonomie sammelt sich seit einigen Jahren eine stetig wachsende Anzahl von konzeptionellen Beiträgen und empirischer Forschung, die hervorheben, dass digitale Plattformen innovative Geschäftsmodelle und neuartige Formen der Arbeitsorganisation ermöglichen. In der allgemeinen Diskussion bleibt der Begriff der Plattform aber oftmals unscharf. Wir folgen der Begriffsfassung von Dolata, der „ … Plattformen als digitale, datenbasierte und algorithmisch strukturierende soziotechnische Infrastrukturen“ definiert. Demnach umfasst die Plattformökonomie vielfältige Plattformen, welche unterschiedlichste Zwecke erfüllen, wie Such-, Networking- und Messaging- Plattformen (z. B. Google, Facebook, WhatsApp) oder Handelsplattformen (z. B. Amazon, Alibaba, eBay), sowie Vermittlungsplattformen für unterschiedlichste Produkte oder Dienstleistungen (z. B. etsy, myHammer, eBay-Kleinanzeigen). Im Forschungsfeld der Arbeitsbeziehungen sind insbesondere Plattformen von Interesse, die Arbeitsleistung entweder direkt koordinieren oder die Organisation von Arbeit substanziell beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen den empirisch vorzufindenden Strukturen der Plattformökonomie und den Arbeitsbeziehungen ist bisher jedoch alles andere als eindeutig. Im Einleitungstext für dieses Sonderheft führen wir kurz in den Stand der aktuellen Debatte ein und thematisieren die Rolle der Zukunft für das Feld in der Praxis und der Forschung, um schließlich die Beiträge dieses Sonderheftes im Kontext der anhaltenden Diskussionen vorzustellen.
Die Herausgeber des Sonderhefts: Stefan Kirchner, Wenzel Matiaske