Sonderheft "Good Work: Eroding and New Standards in a Changing World" erschienenherausgegeben von Sven Hauff und Daniela Rastetter
27. September 2021

Foto: Kimberly Farmer @ unsplash
Der Wandel der Arbeitswelt - zum Beispiel durch Globalisierung, Intensivierung des Wettbewerbs, Deregulierung, wachsender Flexibilität in der Beschäftigung, technologische Veränderungen, Digitalisierung oder die Covid-19-Pandemie - gibt vielfältige Anlässe für Debatten über die Qualität des Arbeitslebens. Diese Debatten werden insbesondere durch die Sorge um das Wohlergehen der Beschäftigten hervorgerufen, das mehr und mehr durch die aktuellen Entwicklungen in Arbeit und Gesellschaft bedroht zu sein scheint. Beobachtungen der neueren Entwicklungen rufen dabei teils nostalgische Erinnerungen an die scheinbar sogenannten "guten alten Zeiten" hervor, in denen das Normalarbeitsverhältnis von Vollzeitbeschäftigung, einem angemessenen Einkommen, einem unbefristeten Arbeitsvertrag und Sozialversicherung gekennzeichnet war. Jedoch hatten beileibe nicht alle Beschäftigten ein "Normalarbeitsverhältnis" und die Arbeit in den "guten alten Zeiten" war häufig gekennzeichnet von strikten Hierarchien, geringem Einfluss und wenig Mitspracherecht durch die Beschäftigten. Moderne Formen der Beschäftigung - oft unter dem Begriff "New Work" diskutiert - könnten dies verbessern durch Änderungen in Richtung mehr Autonomie, mehr Mitsprache, flexible Arbeitszeiten, Flexibilität bezüglich des Arbeitsortes und eine bessere Worklife-Balance.
Es ist nicht einfach, diese Entwicklungen zu bewerten. Vielfältige Perspektiven eröffnen sich darauf, was unter "Standards guter Arbeit" zu verstehen ist. Dieses Sonderheft umfasst Beiträge aus der Forschung zu den erodierenden wie den neuen "Standards guter Arbeit". Es ist aus der Tagung des Arbeitskreises Empirische Personal- und Organisationsforschung hervorgegangen, die der Verbund im Jahr 2019 zu dem Thema ausgerichtet hat. Verbundmitglieder Sven Hauff und Daniela Rastetter geben das Sonderheft heraus.