Arbeit und Sinn

Die grundlegende Frage nach dem Wesen von guter Arbeit ist zutiefst mit der Frage nach dem Sinn von Arbeit als einer besonderen menschlichen Tätigkeit verbunden. Das zeigt sich in negativer Weise beispielsweise darin, dass aus der Beteiligtenperspektive gesehen eine als sinnlos empfundene Arbeit in den wenigsten Fällen als gute Arbeit bestimmt wird. Sinn kann dabei ganz grundsätzlich als Anschlussfähigkeit, als Funktion von Zusammenhängen bezeichnet werden. Unter diesem Gesichtspunkt gesehen ist es durchaus klärungsbedürftig, in welcher Hinsicht die Frage nach dem Sinn von Arbeit gestellt wird: allein mit Blick auf die jeweiligen Arbeitsformen selbst (enger Sinnkontext), oder auch mit Blick auf den Zusammenhang von Arbeit und anderen menschliche Tätigkeiten (weiter Sinnkontext).
Der Blick auf die Geschichte zeigt, dass Arbeit sowie sinnhafte Tätigkeit oder Sinnhaftigkeit im Verlaufe der Zeit und in diversen Milieus unterschiedlich aufeinander bezogen, bisweilen gänzlich voneinander losgekoppelt waren. Es lässt sich jedenfalls vermuten, dass die Frage nach dem Sinn von Arbeit zugleich mit Fragen verwoben ist, die sehr viel umfassender als es die Konzentration auf die Arbeitsthematik augenscheinlich zu erkennen gibt, auf die Klärung dessen zielen, was eine menschliche Lebensform überhaupt sinnvoll und lebenswert sein lässt. Vor dem Hintergrund eines angestrebten Nexus zwischen Arbeit und Sinn sowie des aktuell auffälligen Interesses an Fragen des umfassend gelingenden Lebens (Lebenskunst, Glücksforschung) drängt es sich auf, das Verhältnis von Sinn und Arbeit einer eingehenden philosophischen, theologischen und historischen Analyse zu unterziehen.
- Dauer: 08.2017 - 12.2020
- Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Müller, Prof. Dr. Christoph Seibert
- Drittmittelgeber: Landesforschungsförderung Hamburg